7. Dezember 2022

 

In unserer diesjährigen Adventsreihe „Weihnachten rund um die Welt“ stellen wir Dir 
an sechs verschiedenen Tagen im Advent
 Weihnachtsbräuche und -traditionen aus aller Welt vor.

Heute: Italienische Weihnachten

Wie in Deutschland feiert man im katholisch geprägten Italien im Dezember die Geburt Jesu. Der 24. Dezember hat dort keinen so hohen Stellenwert wie bei uns, da er als „Weihnachtsvorabend“ gilt. Die eigentlichen Feierlichkeiten beginnen mit der Weihnachtsmesse um Mitternacht.

Am 25. Dezember findet ein Weihnachtsgottesdienst auf dem Petersplatz in Rom statt, bei welchem der Papst die Menschen segnet und welcher als einer der wichtigsten Weihnachtstermine gilt.

In den letzten Jahren hat sich die Tradition, Weihnachtsgeschenke bereits am Morgen des 25. auszutauschen, immer mehr verbreitet. Doch war das nicht immer so: 
Ursprünglich war für die Bescherung die Hexe Befana zuständig. Diese flog in der Nacht vom fünften Januar auf den sechsten Januar auf ihrem Besen durch die Gegend und brachte allen braven Kindern Geschenke. Die unartigen Kinder bekamen Kohle zur Bestrafung. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um echte Kohle, sondern um carbone dolce, eine schwarz gefärbte Zuckermasse, quasi als freundliche Ermahnung.

Der Name Befana stammt von dem italienischen Begriff Epifania ab und verweist damit auf die Epiphanie, das Fest der Erscheinung des Herrn, welches dem römisch-katholischen Dreikönigsfest entspricht. 
Die bekannteste Legende zu Befana ist folgende: Die gute Hexe Befana hatte von der Geburt des Jesuskindes erfahren, wollte aber noch ihre Webarbeit beenden.  Dadurch verpasste sie den Stern von Bethlehem, der den Weg zur Krippe weisen sollte. Seitdem fliegt sie in der Nacht auf den Dreikönigstag auf ihrem Besen durch die Gegend und sucht alle Kinder auf, in der Hoffnung, dabei das Jesuskind zu finden.

Übrigens: Es wird davon ausgegangen, dass Befana eine Art Parallelgestalt zur alpenländischen Perchta und der mitteleuropäischen Frau Holle darstellt.