Hilfe zur Selbsthilfe! Wie ich es schaffte meine Sucht zu überwinden.

Text: Heinz Dengel

Meine Lebensgeschichte begann 1955 in Neubrunn, einem Dorf im westlichen Landkreis Würzburg. Ich wuchs in einfachen Verhältnissen mit einer älteren Schwester und einem älteren Bruder in einer insgesamt fünfköpfigen Familie auf. Meine Eltern waren verhältnismäßig alt bei meiner Geburt (Vater 54 und Mutter 44 Jahre). Mein Vater arbeitete in der benachbarten Bierbrauerei, meine Mutter versorgte den Haushalt. Der Vater hatte je­doch kaum Zeit für uns, da er noch die nebenerwerbliche Landwirtschaft bearbeitete. Hier musste die ganze Familie mithelfen und zum Lebensunterhalt beitragen. Mein Vater war dem Alkohol nicht abgeneigt, sodass meine Mutter alle Kraft aufbot um die Familie zusam­men zu halten und dabei selbst unter Erschöpfung zu leiden hatte. Mein weiteres Leben verlief praktisch „normal“.

Im Jahre 1970 beendete ich meine schulische Ausbildung mit dem qualifizierenden Hauptschulabschluss und begann meine Ausbildung zum Bankkaufmann, bei der ortsansässigen Raiffeisenbank. Nachdem ich durch eine Fusion in eine verantwortungsvolle Position versetzt wurde kam es bei mir immer öfter zu Schlafstörungen und innerer Unruhe. Ich konnte meinen Alltag immer schlechter bewältigen und es kam hin und wieder zu Arbeitsausfällen. Ich behalf mir mit Alkohol und ärztlich verordneten Beruhigungsmitteln (Tavor = Benzodiazepin ), diese entwickelten jedoch bei mir nach einer Zeit der Gewohnheit ganz schnell eine Abhängigkeit. 

Ich begab mich in ärztliche Behandlung bei einer Psychiaterin, diese sorgte dafür, dass ich mich in eine Suchttherapie begab. Die Therapie fand in der Eschenberg – Wildpark - Klinik in Hennef (NRW) statt. Während dieser Zeit musste ich bei einem Heimurlaub, drei Dinge erledigen und zwar, den Besuch meines Arbeitgebers, der Psychosozialen Einrichtung für die Nachsorge und einer Selbsthilfegruppe. Die Selbsthilfegruppe war der „Kreuzbund“, ein Fachverband der Caritas, der Hilfe für Suchtkranke und deren Angehörigen anbietet. Seit fast 15 Jahren bin ich nun „trocken“ und engagiere mich seitdem im „Kreuzbund“, als Gruppenleiter und jetzt als Kassierer in der Gruppe Würzburg2. Heute lebe ich glücklich verheiratet in Neubrunn und kann wieder mit sehr viel Freude meinem Hobby, dem Motorradfahren nachgehen. Ich freue mich sehr meinen Enkel aufwachsen zu sehen und versuche meine Fehler, die ich an meinen Kindern begangen habe, so wieder gut zu machen. 

Wie ich mit meiner Suchtkrankheit gelebt habe und wie ich und meine Familie es geschafft haben trotz aller Widrigkeiten zusammenzuhalten? Und wie muss man sich das beim „Kreuzbund“ vorstellen? Das alles erzähle ich Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch.

Finden Sie das heraus und lernen Sie mich und meine Lebensgeschichte kennen!