Bayernweites Treffen der Selbsthilfekontaktstellen in Neumarkt
Bei einem dreitägigen Treffen der Selbsthilfeunterstützer*innen in Neumarkt wurde deutlich, dass es einen regelrechten Gründungsboom von Selbsthilfegruppen in Bayern gibt. Durch die schwierigen Corona-Jahre verstärkten sich bei vielen Menschen psychische Probleme und es besteht ein hohes Bedürfnis nach Austausch und realen Begegnungen.
So laufen bei den 35 Einrichtungen in Bayern die Drähte heiß. Vor allem in den Bereichen Depressionen, Ängste, Long Covid, Süchte aber auch zu toxischen Beziehungen und Einsamkeit fragen viele Menschen an und es entstehen neue Gruppen.
„Selbsthilfegruppen bieten Erfahrungswissen und Hilfe unter Gleichbetroffenen und sind deshalb ungeheuer wichtig, gerade dort, wo neue Themen im Gesundheits- und Sozialsystem entstehen“, so Theresa Keidel, Geschäftsführerin SeKo Bayern.
Bei der Mitgliederversammlung am ersten Tag wurden außerdem das bewährte Vorstandstrio und die Kassenprüferinnen in ihrem Amt bestätigt. Im Vorstand arbeiten Gudrun Hobrecht aus Neustadt Aisch, Renate Mitleger-Lehner und Klaus Grothe-Bortlik aus München seit Jahren eng zusammen und erhielten viel Lob für ihr vorbildliches Engagement. Auch die beiden Kassenprüferinnen Simone Hoffmann aus Lohr und Alexandra Nettelnstroth aus Mühldorf konnten für eine weitere zweijährige Amtsperiode gewonnen werden. Außerdem wurden Vertreterinnen für die Zusammenarbeit mit den gesetzlichen Krankenkassen gewählt. Neben Mirjam Unverdorben-Beil aus München, die sich zur Wiederwahl stellte, wurden Kerstin Asmussen aus Augsburg und Karin Woltmann aus Rosenheim neu gewählt.
Bei der Klausur am nächsten Tag wurden die Geschäftsordnung und Kriterien für Selbsthilfegruppen überarbeitet, sowie über die Förderpraxis für Selbsthilfekontaktstellen gesprochen. Am dritten Tag folgte ein intensiver Austausch zu Fällen aus der Praxis, die mithilfe der Methode „kollegiale Beratung“ bearbeitet wurde.
Eine gelungene Tagung mit viel Zeit für fachliche Gespräche, die das erste Mal seit vier Jahren wieder in Präsenz stattfand.