08.05.2020,  Theresa Keidel 

Die Freude ist groß!

Ich gehe aus dem Haus und treffe die beiden Nachbarjungen. Mit ihren Rädchen stehen sie schon bereit und warten auf ihren Papa. „Wo geht’s denn hin?“ frage ich und sie strahlen: „Zum Spielplatz unten am Main!“

Bei meinem Spaziergang sehe ich überall glückliche Kinder: sie erklimmen das Klettergerüst, jauchzen beim Rutschen oder spielen konzentriert im Sandkasten. 

Auf den Bänken sitzen Mütter mit perfektem Sicherheitsabstand und rufen sich gegenseitig die neuesten, bayerischen Verordnungen zu. Auch sie wirken deutlich entspannter. Immer wieder geht der Blick zu den Kindern, um sie nötigenfalls zum Abstand anzuhalten.

Wochenlanger Verzicht zeigt uns allen, wie schön es ist, wenn wir wieder etwas Freiheit schnuppern dürfen.

Ja, es ist ähnlich wie nach einer Fastenkur: da schmeckt plötzlich der erste grüne Apfel wie ein Drei-Gänge-Menü im Spitzenrestaurant!

Wäre schön, wenn wir jede zugewonnene Freiheit zu einem kleinen persönlichen Fest machen: schließlich muss doch dieses fiese kleine Virus für irgendetwas gut sein, oder?

Theresa Keidel