Zusammenarbeit mit Gesundheitsberufen

Im Rahmen des Projektes „Zusammenarbeit mit Gesundheitsberufen“ bieten wir zwei Online-Informationsveranstaltungen an. Beide Veranstaltungen sind bereits ausgebucht. Ein Wiederholungstermin der Veranstaltung “Selbsthilfe informiert Psychotherapie” ist derzeit in Planung. 

Selbsthilfe informiert Psychotherapie

Donnerstag, 03.12.2020, von 16.00 - 18.00 Uhr 

Die Veranstaltung am 03.12.2020 ist bereits ausgebucht. Wir planen einen Wiederholungstermin Anfang 2021. 
Nähere Informationen dazu finden Sie zeitnah auf unserer Homepage.

In der Online-Informationsveranstaltung werden drei Betroffene zu Konzepten ihrer Selbsthilfegruppe sprechen und Fragen beantworten. Eine Mitarbeiterin des Selbsthilfezentrums München stellt die Netzwerktätigkeit von Selbsthilfekontaktstellen am Beispiel München vor.

Ziel ist es Psychotherapeuten*innen über Möglichkeiten, die Selbsthilfegruppen und -kontaktstellen für sie und ihre Klienten*innen bieten, zu informieren und eigene Vorstellungen zu hinterfragen.

Alex, Gründerin der Gruppe „backtoliberty“, Selbsthilfe bei Zwangsstörungen / psychischen Krankheiten, spricht darüber was Betroffene von Betroffenen in einer Selbsthilfegruppe lernen können und stellt das Konzept ihrer Gruppe vor.

Klaus Nuißl, seit 1999 Psychiatrie- erfahren, hat verschiedene Seiten durch EX-IN und sein Psychologiestudium kennengelernt und sich für die subjektive Seite entschieden. Er ist bei zwei diagnoseübergreifenden Selbsthilfegruppen mit dabei spricht, nach dem Motto „Hilf Dir selbst, sonst wird Dir geholfen“.

Rainer Hofmann, Selbsthilfegruppe Depression, berichtet als Betroffener darüber, warum er in die Selbsthilfe gegangen ist und was ihn dabeibleiben lässt.

Mirjam Unverdorben-Beil, Leitung Gesundheitsressort im Selbsthilfezentrum München, erläutert Aufgabenspektrum und Netzwerktätigkeit von Selbsthilfekontaktstellen.

Für diese Veranstaltung hat die Psychotherapeutenkammer zwei Fortbildungspunkte anerkannt. 

Psychotherapie informiert Selbsthilfe

Die Veranstaltung am 10.12.2020 ist ebenfalls ausgebucht.
Donnerstag, 10.12. von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr 

Ziel ist es, interessierte Menschen aus Selbsthilfegruppen und –kontaktstellen zu anerkannten Therapieverfahren zu informieren. Es werden Basisinformationen gegeben und vier Psychotherapieverfahren vorgestellt: Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die Verhaltenstherapie, die Systemische Psychotherapie und die Analytische Psychotherapie.

Dr. med. Peter Wollschläger, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin aus Traunstein wird in seinem Vortrag folgende Fragestellungen behandeln:
Was ist Psychotherapie?
Wann ist Psychotherapie sinnvoll? Wer bezahlt Psychotherapie?
Wie finde ich eine*n für mich geeigneten Psychotherapeuten*in?
Was ist eine therapeutische Sprechstunde und was sind probatorische Sitzungen?
Darf ich mir auch verschiedene Therapeuten*innen ansehen?
Welches Verfahren ist für welche Indikation am besten geeignet?
Wonach fragt mich ein*e tiefenpsychologisch arbeitende*r Psychotherapeut*in?
Warum sind Erfahrungen in Kindheit und Jugend möglicherweise auch heute noch für mich von Bedeutung? Was passiert in der Therapie und wie kann mir das helfen?
Wie lange dauert eine ambulante Psychotherapie? Wie unterscheiden sich Therapien im Einzel- und im Gruppensetting?                                                                                

Prof. Dr. Monika Sommer, Psychologische Psychotherapeutin, Mitglied des Vorstandes der PTK Bayern aus Regensburg und stellt die Verhaltenstherapie aus stationärem Blickwinkel vor.

Die Verhaltenstherapie beruht auf den Theorien und Erkenntnissen der wissenschaftlichen Psychologie und setzt am Verhalten und Handeln der Patient*innen sich selbst (z.B. in Form von Gedanken, Erwartungen, Normen) und anderen Menschen gegenüber an. Dabei geht die Verhaltenstherapie davon aus, dass Denk-, Verhaltens- und Emotionsmuster erlernt und veränderbar sind. Aufbauend auf einem individuellen Störungsmodell werden in Abhängigkeit der Symptomatik unterschiedliche therapeutische Methoden und Techniken eingesetzt. 

Susanne Berwanger, Vorständin VPP im BdP e.V. aus Münchenstellt die Verhaltenstherapie ergänzend aus ambulanter Sicht dar.

Sylvia Betscher- Ott, Geschäftsführerin des Würzburger Institutes für Systemische Psychotherapie stellt den systemischen Ansatz dar.
Das Spezifische Systemischer Therapie liegt in ihrem Blick auf die Vielfalt der Ressourcen der Patienten*innen und ihrer sozialen Kontexte, der Unterstützung der im System vorhandenen Lösungsimpulse sowie der Würdigung bisheriger Lösungsversuche. Für einen möglichst unmittelbaren und nachhaltigen Therapieerfolg können wichtige Bezugspersonen wie Partnerinnen und Partner, ganze (Patchwork-)Familien sowie weitere wichtige Menschen aus dem Netzwerk des Patienten in die Behandlung mit einbezogen werden.

Dipl.-Psych. Heidi Spanl, Psychoanalytikerin, (IPA, DPG, DGPT), Aus- und Weiterbildungsleiterin der Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie aus München wird die Analytische Psychotherapie erläutern.

Zentraler Bestandteil der Analytischen Psychotherapie ist die Auseinandersetzung mit und Bearbeitung der unbewussten Dimension, die bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Erkrankungen mit ihren Symptomen und Konflikten eine wesentliche Rolle spielt. Ausgehend von einer differenzierten subjektiven Wahrnehmung aktueller Symptome und Probleme erfolgt eine innere Auseinandersetzung, die auch wesentliche emotionale Erfahrungen aus der Kindheit beinhaltet. Die unbewussten Wirkfaktoren erschließen sich Schritt für Schritt und können darüber psychisch integriert werden. Die Analytische Psychotherapie behandelt das gesamte Spektrum psychischer Erkrankungen inclusive traumatischer Belastungsstörungen und psychotischer Erscheinungsbilder sowie psychosomatischer Erkrankungen.         

Die Veranstaltungen werden gemeinsam vom Verein Selbsthilfekontaktstellen Bayern, der Landespsychotherapeutenkammer, der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und vom Verband der psychologischen Psychotherapeuten veranstaltet. 

Das Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert.